PropTechs revolutionieren die Bau- und Immobilienbranche. In Deutschland gibt es bereits mehrere hundert Unternehmen, die sich die Digitalisierung des Immobiliensektors auf die Fahne geschrieben haben. Und das ist gerade erst der Anfang. Denn von der Finanzierung über die Planung, den Bau bzw. die Renovierung, Visualisierung und Vermittlung bis hin zu Smart Home gibt es zahlreiche Bereiche, die ein hohes Digitalisierungspotenzial aufweisen.
Die angespannte Lage auf dem Immobilienmarkt lässt das Interesse nach effizienten Lösungen für alte und neue Herausforderungen steigen. Gleichzeitig wächst die Konkurrenz auf attraktiven Märkten kontinuierlich. PropTechs sind – auch aufgrund ihres oft erklärungsbedürftigen Geschäftsmodells – keine Selbstläufer.
Es bedarf eine umfassende Immobilien Marketing Strategie, um potenzielle Kunden auf die neuen Möglichkeiten aufmerksam zu machen und davon zu überzeugen.
Definition: Was sind PropTechs?
- PropTech steht für Property Technology – übersetzt also so viel wie Immobilientechnologie. Der Begriff steht einerseits für eine ganze Branche und andererseits für die Unternehmen, die ihr angehören. Ihr Ziel ist es, analoge Prozesse in der Immobilienwirtschaft mithilfe von innovativen Entwicklungen zu digitalisieren. Dadurch werden Prozesse einfacher und effizienter.
- Beispiele für Lösungen von ProTechs sind unter anderem: Planung von Bauprojekten mit Virtual Reality (VR) Digitale 360-Grad-Rundgänge, die aufwendige Vor-Ort-Besichtigungen ersetzen Virtuelles Home Staging, das die Vorstellungskraft der Interessenten fördert KI-basierte Tools für die Bewertung und Preisermittlung von Immobilien Smart-Home-Technologie wie digitale Türschlüssel oder die Haussteuerung über eine App
Online Marketing für PropTechs – nie wieder Kaltakquise
Wer digitale Lösungen anbietet, muss auch digital dafür werben.
Marketing für PropTechs ist deshalb vor allem Online Marketing. Die verschiedenen Disziplinen des Online Marketings ermöglichen es, potenzielle Kunden in jeder Phase der Customer Journey zielorientiert und zugleich kostengünstig zu erreichen. Welche Marketingmaßnahmen für Sie am geeignetsten sind, hängt von Ihren individuellen Zielen und Ihrem Budget ab.
Schnelle Aufmerksamkeit mit PPC Marketing
Eine der einfachsten und schnellsten Möglichkeiten, um für das eigene Angebot zu werben, sind PPC-Kampagnen. PPC steht für Pay per Click und bezeichnet alle Arten von Anzeigenkampagnen, bei denen Sie Ihre Anzeigen auf externen Plattformen ausspielen lassen und die Plattform für jeden Klick auf eine Anzeige (manchmal auch eine bestimmte Anzahl an Impressionen) bezahlen.
Dazu zählen bezahlte Anzeigen in Suchmaschinen, also beispielsweise Google Ads und Bing Ads. Aber auch die bezahlten Anzeigen auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Twitter und LinkedIn.
Unterschied SEA und Social Media Ads
- Bezahlte Anzeigen in Suchmaschinen werden als Search Engine Advertising bezeichnet – kurz SEA. Ihr großer Vorteil: Sie bedienen mit Ihren Anzeigen eine bereits vorhandene Nachfrage, weil die Nutzer ja nach etwas Bestimmtem suchen. Sie müssen unter den entsprechenden Suchbegriffen „nur noch“ das passende Angebot machen.
- Bei Social Media Advertising hingegen müssen Sie zunächst ein Bedürfnis und damit eine Nachfrage erzeugen. Das ist sicherlich eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch eine Chance. Soziale Netzwerke wissen viel über ihre User, so dass Zielgruppen sehr gezielt angesprochen und auf für sie attraktive Produkte hingewiesen werden können.
Der Vorteil liegt darin, dass Sie eine PPC-Kampagne mit verhältnismäßig einfachen Mitteln realisieren können. Schon mit kleinem Budget lassen sich je nach Angebot und Konkurrenzsituation beachtliche Erfolge erzielen. Advertising eignet sich, um verschiedene Ziele zu erreichen – von der Steigerung der Markenbekanntheit über mehr Traffic auf der eigenen Website bis hin zur Gewinnung von Leads. Und vor allem bezahlen Sie nur im Erfolgsfall.
Allerdings klingt das einfacher, als es tatsächlich ist.
Denn für die Abrechnung ist der Klick bereits ein Erfolg. Doch ein Klick ist noch lange kein Lead und erst recht kein Kunde. Sind Plattform, Anzeigen und Targeting nicht perfekt auf die Zielgruppe ausgerichtet, wird das Budget schnell verbrannt, statt effizient eingesetzt. Die kontinuierliche Optimierung von Kampagnen hat das Ziel, den Return on Investment stetig zu steigern. Dafür bedarf es allerdings viel Know-how und Zeit. Professionelle Unterstützung ist ratsam.
PPC-Kampagnen lassen sich perfekt skalieren
Gerade auch deshalb, weil klickstarke Anzeigen erst der Anfang sind. Ist die Landingpage nicht auf die Kampagne angepasst und aus verkaufspsychologischer Sicht gestaltet, gehen die gerade erst gewonnenen Interessenten innerhalb von Sekunden wieder verloren. Der Erfolg hängt von einer durchgehend optimierten User Experience ab.
Professionell optimierte PPC-Kampagnen lassen sich wunderbar skalieren. Andererseits fällt die Performance-Kurve sofort auf null, sobald das Budget aufgebraucht ist und keine neuen Finanzmittel hinterhergeschoben werden.
SEO für Proptechs – mehr Sichtbarkeit, Rankings und Traffic
Anders ist das bei der Suchmaschinenoptimierung für PropTechs.
Sie hat das Ziel, die Sichtbarkeit und das Ranking in den Suchergebnissen zu steigern. Sucht jemand nach einem relevanten Keyword, sollte Ihre Website möglichst weit oben angezeigt werden. Denn je weiter oben, desto mehr Klicks bekommt eine Seite ab. Am lukrativsten sind die Plätze eins bis drei. Schon danach fällt die Klickrate deutlich ab. Auf Seite zwei und fortfolgende schaut so gut wie niemand mehr.
Rund 200 verschieden Rankingfaktoren entscheiden darüber, an welcher Position in den Suchergebnissen eine Website rankt. Je relevanter für einen Suchbegriff, desto weiter oben.
Die Top 3 Rankingfaktoren sind:
- Content: Der Inhalt auf Ihrer Website muss einen Mehrwert bieten, indem er das Bedürfnis Ihrer Nutzer befriedigt.
- Nutzersignale: Klickrate, Verweildauer, Scroll-Tiefe, Return-to-SERP-Rate, Absprungrate und Co. geben Aufschluss darüber, wie gut eine Website bei den Usern ankommt.
- Backlinks: Google wertet thematisch passende, von autoritären Seiten stammende Verlinkungen zu Ihrer Website als Empfehlung.
Suchmaschinenoptimierung braucht Know-how, Erfahrung und vor allem Zeit.
Sie wirkt nicht von heute auf morgen, dafür aber langfristig. Durch die Steigerung von Sichtbarkeit und Rankings erhöhen Sie langfristig Ihren Traffic, ohne für jeden Klick bezahlen zu müssen. SEO macht sich also schnell bezahlt. Vor allem, wenn Sie mit Ihrem PropTech in einer Nische mit wenig Wettbewerb tätig sind. Je eher Sie mit SEO anfange, desto größer Ihr Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.
Content Marketing für effizientes Pull Marketing
Egal für welche Disziplin des Online Marketings Sie sich entscheiden, um Ihr PropTech-Unternehmen bekannter und erfolgreicher zu machen – Content ist immer der wichtigste Faktor. Er entscheidet, ob jemand auf eine Anzeige klickt, seine Kontaktdaten auf einer Landingpage hinterlässt, einen Newsletter liest oder ein Produkt kauft.
Es gibt zahlreiche Formen von Content: Text, Bild, Video, Audio. Und verschiedene Formate: Website-Texte, Landingpages, Blogartikel, Ratgeber, E-Books, etc. Was am besten funktioniert, hängt von Ihrer Zielgruppe an.
Prinzipiell gilt: Sie müssen es schaffen, sich mit Ihrem Content von der Masse abzuheben. Das gelingt nur, wenn Ihr Content die Fragen der Nutzer beantwortet oder Lösungen für Ihre Probleme bietet. Dieser Content wird gut gerankt und gut performen.
Sie betreiben Pull Marketing, indem Sie der Zielgruppe die Informationen bieten, die sie sucht. Gelingt es Ihrem Content jetzt auch noch, die Interessenten von Ihrer Kompetenz und Expertise zu überzeugen – sprich Vertrauen aufzubauen –, wird sich der Interessent ganz von selbst bei Ihnen melden. Ohne, dass Sie aufwendige und nervige Kaltakquise betreiben müssen.
Content ist Kommunikation. Er gibt Ihnen die Chance, Ihre Innovation für den Immobiliensektor zu erklären und die Zielgruppe von den Vorteilen zu überzeugen. Nur wenn es Ihnen gelingt, mit Ihrem Content Emotionen zu erzeugen, gelingt es Ihnen Interessenten zu Kunden zu machen.
Lead-Generierung per kontinuierlichen Kundenstrom
PropTechs bieten in der Regel erklärungsbedürftige Dienstleistungen, die man nicht einfach so wie ein Paar Schuhe im Onlineshop bestellt.
Interessenten müssen gezielt an das Produkt herangeführt, informiert und aufgeklärt werden. Sie wollen konkrete Case Studies präsentiert bekommen und jede Menge Fragen stellen.
Ziel der meisten Marketingmaßnahmen für PropTechs wird es daher sein, Leads zu generieren. Dieses Leads lassen sich durch Marketing Automation qualifizieren und an den Vertrieb übergeben, sobald sie das entsprechende Qualifizierungsstadium erreicht haben.
Lead-Generierung und Lead Nurturing leben letztlich ebenfalls vom Content Marketing. Mit einem attraktiven Lead Magnet lassen sich Interessenten einsammeln. Um das Lead Magnet zu bewerben, eignen sich PPC-Kampagnen bei Suchmaschinen und auf sozialen Netzwerken.
Der Lead durchläuft einen Funnel, der idealerweise über Marketing Automation gemanagt wird. So bekommt der Interessent stets den passenden Content, abhängig davon, in welcher Phase der Customer Journey er sich gerade befindet. Er wird Schritt für Schritte durch den Marketing Funnel geleitet, wobei sein Fokus immer mehr auf das Produkt oder Dienstleistung als Lösung für seine Herausforderung gelenkt wird.
Ist aus dem Marketing Qualified Lead ein Sales Qualified Lead geworden, kann er dem Vertrieb übergeben und persönlich kontaktiert werden. Der Kunde kennt Ihre Marke und Ihr Angebot bereits, hat Vertrauen aufgebaut und ist nachweislich interessiert. Jetzt muss der Vertrieb den Sack nur noch zu machen.
Brand Building für PropTechs
Parallel zur Steigerung von Sichtbarkeit, Rankings und Traffic sowie der Generierung und Qualifizierung von Leads, sollten Sie immer daran arbeiten, den Bekanntheitsgrad Ihrer Marke zu steigern.
Marken genießen das Vertrauen von Menschen. Mit einer starken Marke verankern Sie sich im Kopf Ihrer Zielgruppe und verschaffen sich Unabhängigkeit von externen Traffic-Quellen. Denn das Beste, was Ihnen passieren kann, ist, wenn Interessenten direkt nach Ihrer Marke googeln oder direkt Ihre Website aufrufen.
Zumal Brand Building auch die anderen Marketingdisziplinen unterstützt. Bei der Suchmaschinenoptimierung beispielsweise haben Entitäten wie Marken deutlich bessere Chancen auf die besten Rankings. Weil sie über Autorität verfügen und das notwendige Vertrauen verfügen.
Allerdings passiert dies nicht über Nacht und ist von der Rangliste der Marketing Maßnahmen zwar essenziell, zeitlich aber eher nach dem SEO einzugliedern.
7 Tipps für effektives PropTech Marketing
Online Marketing bietet unzählige Möglichkeiten, um Ihr PropTech bekannter und erfolgreicher zu machen. Sie erreichen potenzielle Kunden dort, wo sie sich gerade aufhalten und holen sie somit gezielt ab. PropTechs können online bereits mit kleinem Budget tätig werden, die ergriffenen Maßnahmen einfach analysieren und kontinuierlich optimieren. Es gibt keinen effizienteren Weg, Marketing für ein PropTech-Unternehmen zu betreiben.
Letztlich kommt es darauf an, die verschiedenen Maßnahmen ideal zu orchestrieren, um einen perfekten Marketingmix zu entwickeln.
Aus diesem Grund empfehlen wir folgendes Vorgehen:
- Eine moderne Website: Es ist Ihr Aushängeschild, daher achten Sie von Anfang an auf ein schönes Design, eine klare Nutzerführung und schnelle Ladezeiten.
- Klare Aussagen auf Ihrer Startseite: Nicht jeder kennt Ihr PropTech! Nur zu schreiben „wir revolutionieren den Immobilienmarkt“ wirkt abgedroschen und bringt einem neuen Nutzer keinerlei Mehrwert. Arbeiten Sie mit klaren Aussagen und beschreiben Sie, welches Problem Sie lösen.
- Konzentrieren Sie sich auf wenige Produkte: Auch, wenn Ihre Produktauswahl umfangreich und individuell ist, halten Sie es simple! Zu viele Optionen bergen Verunsicherung und Verunsicherung führt zum knallharten Abbruch.
- SEO von Anfang an: SEO ist die wohl beste Option, um die Reichweite Ihres PropTechs langfristig zu skalieren. Daher sollte noch vor der PPC Werbung einige relevante Beiträge vorhanden sein. Hinweis: News zu Ihrem Unternehmen gehören nicht in einen SEO Blog!
- Konvertierende Landingpages: Ja, es gibt in der Tat ein „best practice“ für konvertierende Verkaufsseiten. Allerdings müssen diese individuell angepasst und gut verfasst werden. Verkaufsseiten sind entweder Ihr Umsatzboost oder Konversion-Killer.
- Werbung schalten: Erst jetzt sollten Sie mit bezahlter Werbung starten. Durch Ihre optimierten Landingpages wird die Konversion hoch sein und somit auch die Kosten geringer ausfallen. Weiterhin springt durch den bezahlten Traffic das SEO (wenn gut gemacht) schneller an.
- Social Media: Egal ob B2B oder B2C, konzentrieren Sie sich zu Beginn nur auf eine Plattform! Steht Ihr Cash-Flow, so können Sie nach und nach ausbauen.